Weißzüngel im Taunus

Im Hochtaunus wachsen sehr stattliche Exemplare des Weißzüngels. Dieses Jahr sah ich die Pflanzen auch das erste Mal in den Alpen und ich muss sagen, dass unsere hier viel prächtiger sind als die, die ich dort gesehen habe. Zudem sind sie wirklich super vom Weg aus zu fotografieren. Leider war auch hier die Trockenheit recht schlimm, so dass dieses Jahr Größenordnungen weniger Pflanzen blühten als im letzten Jahr. Obwohl auch die anderen Pflanzen dort anscheinend sehr gelitten haben, ist es immer noch ein tolles Biotop.

Spontaner Ausflug nach Süddeutschland

Am 21.5. entschied ich mich über das Wochenende nach Süden zu fahren. Also Zelt eingepackt und los nach Baden. Die erste Station führte mich in den Kaiserstuhl, wo ich schon 14 Tage zuvor Zwischenstopp auf dem Weg nach Frankreich gemacht hatte. Schon damals hatte mich die Vielfalt und Masse an seltenen Pflanzen fasziniert. Inzwischen befanden sich die Anacamptis pyramidalis in einer irren Menge in Hochblüte.  In der Anzahl nur noch übertroffen von tausenden Zweiblättern.

Nach einer ausgiebigen Wanderung fuhr ich weiter nach Süden zu einem Standort des violetten Dingels am Rhein.  Endlich bekam ich diese Pflanze auch einmal blühend zu Gesicht.

Nach der Nachtruhe im Südschwarzwald ging es weiter zu einem Frauenschuhstandort in der Nähe. Ein sehr schöner Lehrpfad führte dort durch den Fichtenwald. Überraschenderweise gab es sogar Fliegenragwurzen mitten im dunklen Wald.

Auf dem Heimweg stattete ich noch dem Hüfinger Wald einen Besuch ab. Das war aber ein recht ernüchterndes Erlebnis. Nach all den Beschreibungen und dem Hype hatte ich doch mehr erwartet. Dennoch ein toller Ausflug.

Ausflug ins französische Jura

Der traditionelle Kurzurlaub mit meiner Mutter und Verena führte uns diesmal über 4 Tage ins Jura.

Zwischenstation machten wir in Besançon. Einer hübschen, alten Stadt mit einer beeindruckenden Zitadelle, die in einer Flußschleife des Doubs liegt.

Von dort aus ging zur Grotte d’Oselle und weiter nach Baume les Messieurs. Das Dorf ist idyllisch in einer Schlucht gelegen. Sein Zentrum bildet die Abtei. In Baume gibt es eine weitere Grotte, die blinde Krebschen beheimatet. Der Fluß Cuisance entspringt zu Fuß der Grotte und stürzt sich über eine Kaskade ins Tal.Es gab dort also viel zu sehen.

Am nächsten Tag wollten wir eine Schlucht mit etlichen Wasserfällen besuchen. Auf dem Weg dorthin bemerkte ich am Straßenrand eine größere Gruppe Helmknabenkräuter. Normalerweise ja kein Grund anzuhalten. Ich hatte aber wohl einen guten Riecher. Sehr rasch fanden wir weitere Arten (O. ustulata, O purpurea, D. majalis, D.incarnata, Ophrys sphegodes, P. bifolia und sicher noch mehr) auf sehr kleiner Fläche. Nach kurzer Zeit kam ein Franzose auf uns zu und fragte unwirsch nach, was wir da vorhätten. Nach kurzer Erklärung sagte er, es sei ein wegen Spiranthes aestivalis geschütztes Gebiet und wir sollten bitte vorsichtig sein. Wow… Volltreffer! Und irgendwie toll, dass da jemand aufpasst. Auch dort gibt es offenbar Probleme mit Orchideenräubern.

Die Schlucht mit den Wasserfällen haben wir uns natürlich trotzdem noch angeschaut.

Am nächsten Morgen ging es leider schon wieder zurück nach Deutschland. Diesmal machten wir am Kaiserstuhl mit einem kurzen Spaziergang Rast.

Spätabendliche Exkursion zum Waldvögelein im Odenwald

Wieder ein spontanes Treffen mit Joachim. Diesmal zeigte er mir ein spektakuläres Biotop mit dem schwertblättrigen Waldvögelein.

Diese Orchidee ist verglichen mit einigen meiner anderen Funden recht häufig, aber trotzdem habe ich sie bisher nicht sehr oft gesehen. Leider habe ich, trotz der super Gelegenheit, keine besonders guten Bilder hinbekommen. Das müssen wir mal wiederholen.

Nordhessentour am ersten Mai

Am ersten Mai war ich mit Manfred in Nordosthessen verabredet, weil er mir das blasse Knabenkraut zeigen wollte. Es war wieder ein wunderbar sonniger Tag.

Auf dem Weg dorthin ließ ich es mir nicht nehmen, in der Rhön zwischen zu stoppen und nach Korallenwurz schauen zu gehen (auch wenn ich dadurch deutlich vor 6 Uhr aufstehen musste). Hätte ich gewusst, was Manfred für eine Tour geplant hat… naja… ich hätte es trotzdem gemacht.

Die Korallenwurz ist eine extrem unauffällige Pflanze und hätte ich nicht ungefähr gewusst, wo ich suchen muss und wäre das Licht nicht so gut gewesen, ich hätte sie garantiert übersehen.

 

Die erste Station mit Manfred war dann an einem Standort des blassen Knabenkrauts im Ringgau. Nach einem steilen Anstieg im Wald (vorbei an Frauenschuh und schwertblättrigem Waldvögelein) erreichten wir die Flächen mit dem blassen Knabenkraut. Die Pflanzen im Wald waren schon abgeblüht, die Pflanzen auf den Offenflächen standen jedoch in voller Pracht.

 

Danach fuhren wir zu einer Besonderheit, dem einzigen Standort des Holunderknabenkrauts in Hessen.

 

Dann gegen Abend machten wir noch einen Abstecher zu einem bekannten Frauenschuhstandort. Allerdings gab es hier eher das männliche Knabenkraut zu bewundern.

 

Mein Fazit:

Eine absolute Monstertour, aber so viele wunderbare Eindrücke. Nordhessen ist absolut sehenswert. Besser kann man den ersten Mai kaum verbringen.