Im Mai wurde meine Hamburger Nichte Helene konfirmiert. Dies nahmen wir zum Anlass den Jahresurlaub in Norddeutschland zu verbringen.
Nach der Konfirmation ging es also von Hamburg aus in den Urlaub an die Nordsee. Da wir eigentlich wetterfest sind, erhofften wir uns viel Entspannung und weniger Hetzerei als in vergangenen Urlauben. Zelten im Mai erwies sich aber als schlechte Idee, da das Material nicht für diese Windstärken ausgelegt war. Sprich: die Zeltstange brach zum ersten Mal nach 4 Tagen bei Windstärke 7 und ein zweites Mal zwei Tage später bei immer noch Windstärke 7. Dieses Mal dann irreparabel. Das Ganze wäre natürlich kein Problem gewesen, wenn wir nicht in der Mitte des Platzes hätten zelten müssen, sondern uns in den Schutz der Hecke hätten stellen dürfen. So verbrachten wir dann noch 2 Nächte in einer Ferienwohnung.
Schleswig Holstein – Land der Horizonte
Der Schleswig Holsteiner Wahlspruch trifft die Sache wirklich auf den Kopf. Zwar hatten wir äußerst bescheidenes Wetter, aber dennoch war die Weite des Himmels dort oft traumhaft. Die Sonnenuntergänge am Meer haben wir genauso genießen können, wie die Wetter- und Wolkenstimmungen. Ein Landschaft, die zunächst vielleicht nicht so grandios erscheint offenbart sich hier und wirkt besonders mit den Spiegelungen. Wobei an manchen Tagen sicher auch gerne weniger Wind und Regen hätte sein können.
Das Noldehaus
Damit die Kultur nicht zu kurz kommt, entschlossen wir uns zu einer Tour zum Noldehaus. Ich liebe diesen Maler. Großartig, wie er die Lichtstimmungen des Nordens einzufangen vermochte. Der Garten und das Museum sind äußerst sehenswert.
Vogelbeobachtungen am Katinger Watt
Wir nahmen an mehreren Tagen auf vogelkundlichen Führungen im Katinger Watt. Neben den unglaublichen Massen an Knabenkräutern wurde uns die reichhaltige Vogelwelt dort gezeigt. Die NABUstation dort macht wirklich einen vorzüglichen Job. So wurden uns an einem Tag (bei gruseligem Wetter) die Watvögel vorgestellt und an einem zweiten Tag (bei gottseidank besserem Wetter) die Seeadler.
Helgoland
Ein Besuch auf Helgoland war feste geplant und wir nahmen uns vor, bei gutem Wetter dorthin zu fahren. Als endlich gutes Wetter vorhergesagt war ging es also los. Leider hatte der Wetterbericht unrecht. Und wie. Trübes Wetter und Nieselregen bei starkem Wind machten Fotos schwierig. Dennoch sahen wir den Basstölpeln wohl stundenlang bei ihren Manövern zu.
Eiderfahrt und Wattwandern
Im Nationalpark sollte man auf jeden Fall eine Wattwanderung und eventuell eine Bootstour machen. Die Eiderfahrten boten sich hierfür an. Beides war auch sehr interessant. Bei der Wattwanderung denke ich aber, dass wir eher gefahr liefen im Regen, als in der Flut zu ersaufen. Bäh.
Frauenschuh in Niedersachsen
Auf dem Rückweg hielten wir zunächst an einem bekannten Frauenschuhstandort in Niedersachsen. Die Pracht der dortigen Blüte haut einen geradezu um. Wunderbar!
Orchideen in Nordhessen
Einen Tag später besuchte ich Magerrasengebiete in Nordhessen, die wegen der großen Anzahl an Orchis tridentata berühmt sind. Die Gebiete hier sind die Wucht. Mehrere große Wacholderheiden auf denen die Orchideen dicht an dicht stehen waren das zweite Highlight der Rückreise. Nordhessen: ich hoffe, ihr wisst, was ihr bei euch für Schätze habt.
Eine sehr erholsame und harmonische Reise. Trotz der Widrigkeiten mit Wetter und Material hatten wir sehr viel Spaß.