Zu den Polarlichtern auf Island

Tag 1: Montag, 05.11.2012 – Ankunft in Reykjavik

Nach einem ruhigen Flug und anschließendem Transfer von Keflavik, kamen wir in Reykjavik im Hotel Klettur an. Es hat diesmal wirklich alles perfekt geklappt. Lustigerweise befindet sich das Hotel genau gegenüber dem Gasthaus, in dem ich vor 7 Jahren schon eine Nacht verbrachte. Das Gasthaus ist noch runtergekommener als früher. Die Gegend ist also nicht die beste, aber die Innenstadt und der Hafen in Laufreichweite. Am ersten Abend machten wir noch einen ausgedehnten Ausflug durch die Stadt. Der Himmel war bedeckt, also waren keine Polarlichter zu erwarten.

                                                                                                     

Tag 2: Dienstag, 6.11.2012 – Golden Circle

Am ersten richtigen Urlaubstag haben wir eine organisierte Bustour zu den touristischen Highlights von Island gebucht. Die Tour nennt sich „Golden Circle“. Die erste Station war  eine Tomatenplantage. Es ist schon erstaunlich, dass den Isländern die Zucht von Tomaten gelingt. Unerschöpfliche Energieressourcen machen es möglich. Ich hätte die Station dennoch nicht als Sehenswürdigkeit empfunden.

Der zweite Stop ist am Gullfoss, einem sehr schönen Wasserfall. Ein Hauptspaß war, die dick vereisten Wege zum Wasserfall runterzurutschen. Wirklich sehenswert… allerdings durch das schlechte Wetter nicht so schön wie 2005.

Danach ging es zum Geysir. Geysir ist der Namensgeber aller Springquellen. Leider ist er nicht mehr sehr aktiv. Immerhin bricht aber Strokkur alle 10 Minuten aus. Insbesondere nach dem letztjährigen Besuch des Yellowstone NP wirkt die Gegend um Haukadalur zwar unspektakulärer ist aber dennoch sehenswert. Leider verhinderte dichtes Schneetreiben ein Verweilen und Genießen.

Vom Geysir führte uns der Weg zum Þingvellir. Þingvellir ist sowohl kulturell/historisch wichtig für die Isländer, als auch landschaftlich wunderschön und geologisch spannend. Die Kontinentalplatten driften hier auseinander, so dass überall Spalten die Gegend durchziehen. Hier mischte sich zu dem schlechten Wetter die hereinbrechende Dunkelheit.

Bei schlechtem Wetter wird es anscheinend nie richtig hell im Winter. Ein durchwachsener Tag. Auf eigene Faust wäre das sicher schöner zu gestalten gewesen.

Der Ausflug zu den Polarlichtern wurde wegen des Wetters abgesagt.

                                                                                                     

Tag 3: Mittwoch, 7.11.2012  Whalewatching

Eigentlich war es eher eine Schnapsidee, im November im Nordatlantik Wale beobachten zu wollen. Die Fahrt war aber ein absoluter Hit. Das Meer war spiegelglatt. Es war einigermaßen warm und teilweise sogar sonnig. Eine sehr angenehme Tourleitung und der Blick auf die grandiose Küste waren nur der Anfang.

Schon nach kurzer Zeit wurden die ersten Weißschnauzendelphine erspäht. Sie präsentierten sich sehr agil und verspielt.

Kurz darauf sahen wir dann den erste Zwergwal, ein Bartenwal. Offensichtlich war der Wal aber nur am Ziehen. Weder sprang er, noch fraß er.

Während wir den Zwergwal beobachteten, zeigten sich in einiger Entfernung Schweinswale, die sich aber bald wieder versteckten.

Enorm, wieviel wir in der kurzen Zeit gesehen haben. Absolute Empfehlung, tolles Whalewatching.

Abends zog sich das Wetter leider zu. Es war ein größerer Sonnensturm vorhergesagt und tatsächlich sahen wir kurz durch ein Wolkenloch mitten in Reykjavik einen grünlichen Schimmer. Dennoch wurde auch an diesem Tag der Ausflug abgesagt.

                                                                                                    

Tag 4: Donnerstag, 08.11.2012 – Ausflug über die Halbinsel Reykjanes

An diesem Tag fuhren wir bei fiesestem Wetter in Richtung Süden. Es regnete stark und der Wind war stürmisch.

Es ging am beeindruckenden See Kleifarvatn vorbei zu den heißen Quellen von Seltun. Seltun beeindruckt durch die bunten Berghänge. Vor allem am Berg Sveifluháls ist eine sehr starke Dampfentwicklung zu beobachten.

Von dort fuhren wir zum Schlammvulkan Gunnuhver, der bis zu 15m hohe Schlammeruptionen hatte. Leider konnten wir so etwas nicht beobachten. Dennoch ein sehr wildes Gebiet mit hohem landschaftlichen Reiz.

Um uns nach dem starken Regen und dem Sturm wieder aufzuwärmen fuhren wir in die nahe gelegene blaue Lagune, das bekannte Thermalbad im Abwassersee eines Geothermalkraftwerkes. Absolut empfehlenswert, spektakulär und entspannend.

Wegen des schlechten Wetters wurde auch diesen Abend die Polarlichtexkursion abgesagt.

                                                                                                    

Tag 5: Freitag, 09.11.2012 Ausflug nach Reykholt

Der folgende Morgen versprach besseres Wetter. Wir machten uns wieder auf eigene Faust auf den Weg nach Norden. Die Landschaft nördlich von Reykjavik ist grandios. Durch wunderbar vom Schnee eingepuderte Hügel schlängelt sich die Straße durch die ursprüngliche Gegend.

Der erste Stop war die heiße Quelle Deildartunguhver. Die Quelle ist angeblich die produktivste Thermalquelle Islands. Aus mehreren Quelltöpfen schießen die kochenden Fontänen. Für mich war das deutlich beeindruckender als zum Beispiel das Haukadalur mit Geysir und Strokkur.

Ganz in der Nähe befinden sich die Wasserfälle Hraunfossar. Direkt aus der Lava dringen mehrere Bäche und ergießen sich in Kaskaden in den Fluß. Mit Sicherheit einer der idyllischsten Wasserfälle, die ich bisher gesehen habe. Für mich sogar schöner als die riesigen Wasserfälle des Yosemite Valley.

Auf dem Rückweg fuhren wir entlang des Hvalfjörður. Wiederum landschaftlich absolut grandios. Eine Wanderung führte uns in die Nähe des Wasserfalls Glymur. Leider war die Brücke kurz vorher nicht passierbar, so blieb es bei einer Annäherung.

Auch an diesem Tag wurde die Polarlichtexkursion abgesagt.

                                                                                                     

Tag 6: Samstag, 10.11.2012 – Ausflug an die Südküste

Das Highlight der Reise war der letzte Tag. Die Südküste ist traumhaft schön. Das Wetter war sonnig und so eilte man von einem Highlight zum nächsten.

Der erste Stop war der Wasserfall Seljalandsfoss und die benachbarten Wasserfälle. Sicher nicht so speziell wie der Hraunfossar, aber auch traumhaft. Durch den Wind war die ganze Umgebung mit Eis überzogen und bot einen spektakulären Anblick. Wenn weniger Eis gewesen wäre, hätten wir auch hinter dem Fall hergehen können. Leider fehlten uns die Steigeisen.

Nach dem Seljalandsfoss ging es zum Skogafoss. Skogafoss ist ein gewaltiger 60m hoher Wasserfall, der allerdings ganz klassisch über eine Felsklippe stürzt. Dennoch auch sehr sehenswert.

In der Nähe von Vik besuchten wir den südlichsten Punkt Islands, nämlich Dyrhólaey und sahen uns unter anderem die Reynisdrangar, drei Felsnadeln im Meer an. Wiederum ein absolutes Highlight.

Völlig beseelt vom erlebten machten wir uns auf den Rückweg. Der letzte Tag war also bisher der beste… und obwohl wir nicht mehr damit rechneten: die Polarlichtexkursion fand statt. Es war absolute Flaute was Sonnenaktivität anbelangt angesagt und dennoch starteten wir.

Und zum großen Glück ging das Spektakel los, als wir gerade Reykjavik verließen. Polarlichter sind unbeschreiblich schön. Leider fuhren drei Reisebusse mit sicher 150 Personen auf den gleichen Parkplatz und es setzte ein Blitzlichtgewitter ein. Dennoch sind ein paar recht brauchbare Bilder entstanden. Leider ist mir das absolute Highlight, eine Sternschnuppe vor dem Polarlicht, etwas misslungen. Zweimal sahen wir Sternschnuppen aus dem Tauridenschauer. Unglaublich, wie groß, langsam und hell diese Sternschnuppen sind.

Grandios!