Spaziergang in Wiesbaden

Schwertblättriges Waldvögelein – Cephalanthera longifolia

Zusammen mit Verena, meinem Bruder, seiner Frau und den Kindern unternahmen wir einen kurzen Spaziergang zu einem Orchideenbiotop in der Nähe.

Verena fand auf dem Hinweg mehrere Gruppen Cephalanthera longifolia. Ich wäre daran mal wieder vorbeigegangen. Einfach ein beneidenswert gutes Auge und immer hellwach! Darüberhinaus war das Biotop auch noch extrem gut bestanden. Es gab mehrere 5er Gruppen und sogar eine 6er Gruppe Orchis ustulata. Insgesamt sicher über 50 Exemplare. In der Anzahl habe ich die Art dort noch nie gesehen. Auch Dactylorhiza majalis war im ganzen Tal verstreut zu finden. Vielleicht nicht ganz so zahlreich wie letztes Jahr, aber immer noch sehr gut. Sehr erfreulich!

Ich habe mich bei einigen Fotos mit dem Makroobjektiv meines Bruders versucht, einem Tamrom 90mm. Sehr schick, aber gewöhnungsbedürftig. Ich bleibe wohl bei meinem Sigma 150mm.

Ein wirklich schöner Ausflug!

Oh und noch eins: Endlich nasses Wetter!

Bei den Äskulapnattern

Äskulapnatter – Zamenis longissimus

Lange schon hatte ich mit Verena geplant, an der Äskulapnatterführung in Schlangenbad teilzunehmen. Wir waren schon etliche Male den Lehrpfad gegangen, ohne jedoch Glück zu haben.

In der Gegend um Schlangenbad ist das nördlichste Verbreitungsgebiet der größten deutschen Schlange. Ein weiteres Vorkommen gibt es in Hessen nur noch im südlichen Odenwald, am Neckar. Bis zu 1,8m werden die Tiere lang. Durch ihre olivgrüne, bräunliche Färbung sind sie kaum zu entdecken. Um so hilfreicher ist es, eine fachkundige Führung dabei zu haben.

Tatsächlich war die Führung exzellent. Man erfuhr viel über die Schlangen und auch über die Arbeit der Reptilienschützer und wir bekamen auch eine Äskulapnatter zu sehen. Die Schlangen sind eine absolute Herausforderung für mich. Immerhin habe ich Fotos hinbekommen, als die Führerin die Schlange in der Hand hielt und präsentierte 😉

Was für schöne Tiere!

Ich hoffe, dass wir in Zukunft vielleicht wieder einmal eine Führung von der AGAR mitmachen können. Das war wirklich super!

Karfreitag

Allium ursinum – Bärlauch Massenblüte

Ein bisschen von Joachim inspiriert, aber mindestens von ihm motiviert, entschloss ich mich am frühen Karfreitag zu einem Ausflug in den Mönchbruch zur Bärlauchblüte.

Der Mönchbruch ist ein sehr weitläufiges Naturschutzgebiet in der Nähe des Frankfurter Flughafens. Auwiesen wechseln dort mit einem alten Eichenwald und so können dort vielfältige Beobachtungen gemacht werden. Das Gebiet wird wegen der Lage stark frequentiert und auch vom Ordnungsamt regelmäßig kontrolliert.

Eine besondere Attraktion ist im Frühjahr die Massenblüte des Bärlauchs. Der gesamte Waldboden ist über Kilometer weiß gesprenkelt.

Leider habe ich wieder Stativ und viel entscheidender den Polfilter daheim gelassen und so habe ich eben viele Blattreflexionen in den Bildern. Dennoch sind ein paar schöne Bilder entstanden, finde ich.

Nach dem Ausflug in den Mönchbruch fuhr ich zu meinen Eltern, mit denen ich einen schönen Ausflug zu einem großen O. morio-Vorkommen im Rheingau unternahm. Und hier dann wie bereits vor ein paar Tagen wieder der Schock: auch hier wurde ein Teil der Wiese (gottseidank nicht der mit den >1000 O. morio) dem Erdboden gleichgemacht. Auch hier lag O. mascula zerquetscht und ausgerissen auf der Wiese.  Dieses Mal allerdings in einem ausgewiesenen NSG mit Betretungsverbot. Aber Leute: wenn so mit dem Gebiet umgegangen wird, dann kann man sich das Ausweisen von NSG auch sparen. Ich bin echt bedient!

Sehr tröstlich war allerdings die enorme Zahl an O. morio im Gebiet. In solchen Massen kannte ich sie von dort nicht. Sicher über 1000 Pflanzen.

Pfälzer Wald – Auf dem Sagenweg

Gesamtstrecke: 22107 m
Maximale Höhe: 570 m
Minimale Höhe: 33 m
Download file: pfalz.gpx

Wie versprochen noch die nachträglichen Bilder von der Sagenweg-Wanderung vom 22.3.-24.3.. Es war – trotz meiner bösen Verletzung – doch ein sehr schönes und recht harmonisches Wochenende. Mittlerweile bin ich der Ansicht, dass ich bis Juli wieder fit genug für die große Tour sein werde. Aber ich werde wohl sehr viel leichter unterwegs sein MÜSSEN, um nicht eine erneute Verletzung zu riskieren.

Immer wieder begeistert mich die Landschaft des Pfälzer Waldes. Die Sandsteinformationen sind wirklich in Deutschland einzigartig. Darüberhinaus hat man auf den Wanderwegen recht viel Ruhe. Speziell natürlich, wenn das Wetter so bescheiden ist, wie wir es hatten.

Bilder:

Alex‘ Bericht: hier

Silvanas Bericht: hier

Schock im Untertaunus

Orchis mascula

Im Untertaunus gibt es in einem schön gelegenen Tal einen Kleinstandort von Orchis mascula. Bis zu 20 Austriebe kann man dort zählen. Davon stehen die meisten im Wald.

Da die frühen Orchideen alle schon blühen entschloss ich mich dazu, den Standort am fortgeschrittenen Abend aufzusuchen.

Schon von weitem wirkte die Wiese sehr merkwürdig. Alle Halme lagen in einer Richtung. Alles mitten durch den Standort. Nähere Betrachtung bestätigte: fast alle Blütentriebe auf der Wiese waren vernichtet. Es war wohl eher ein Plattwalzen mit schweren Maschinen als ein Mähen. Warum die Wiese zu dem Zeitpunkt so zugerichtet wurde weiß ich nicht, aber ein Faustschlag ins Gesicht des Naturschutzes. Gerade Orchis mascula hat im Taunus einiges an Individuen eingebüßt um so mehr tat das weh. Wir fanden 3 ausgerissene Blütentriebe. Mit viel Glück schafft es dann noch der ein oder andere späte Austrieb. Gesehen haben nur noch wir einen. Gottseidank kann man mit dem Maschinen anscheinend nicht durch den Wald fahren.

Wer auch immer dort tätig war: Glanzleistung Volltrottel!

P.S.: Alex, Silvana: Pfälzer Wald folgt noch – aber später – versprochen!

P.P.S.: Mittlerweile blüht wohl auch Orchis morio, Orchis militaris, Orchis purpurea… unerhört!