Ende des Orchideenjahrs

Spiranthes spiralis – Herbst-Drehwurz

Die Herbst-Drehwurz beendet den Reigen heimischer Orchideen. Es ist eine Pflanze, die ich ganz besonders mag. Sie ist meist winzig klein, aber sehr hübsch.

Wie viele andere heimische Orchideen, ist auch diese Art stark auf dem Rückzug. So sind die Vorkommen  in der Nähe von Wiesbaden wohl erloschen. Dieses Jahr war hier aber ein recht ordentliches Jahr für die Drehwurz. Ich habe sie an diesem Wochenende in zwei Biotopen in der Wetterau gesehen.  Dabei gab es meist zwar nur sehr kleine, aber auch ein paar recht prächtige Exemplare von guten 20cm Größe.

Das Wetter war nicht gerade für gute Fotos prädestiniert, aber ich denke es ist für dokumentarische Zwecke ausreichend.

Wieder USA – Teil 1 – von Las Vegas nach Lee Vining

Las Vegas
Am 14. Juni ging es endlich los zur lange geplanten Reise in die USA. In Frankfurt trafen wir uns mit Alex und Silvana und checkten ein. Der Hinflug über New York verlief relativ unspektakulär, weil ich ungewohnter weise zunächst keinen Fensterplatz hatte. Ich liebe es auf Flugreisen aus dem Fenster zu schauen. Immerhin konnte ich so ausgiebig schlafen.
Nach dem Zwischenstop konnten wir uns dank einer nicht ausgebuchten Maschine dann doch Fensterplätze sichern. Gegen Mitternacht schwebten wir in Las Vegas ein. Das Lichtermeer der Stadt, die hell erleuchteten Hochhäuser und Hotels am Strip und dazu die Chemical Brothers auf dem Ohr… das kam schon wirklich gut. Angekommen holten wir uns die reservierten Mietautos und fuhren zum Motel.

Am nächsten Morgen standen wir früh auf. Wegen des Jetlags sind wir meistens schon gegen 4 wach. Wir gingen erst ein bisschen spazieren. Trotz der Nähe zum Strip war hier recht viel Elend auf der Straße. Schnell machten wir uns wieder auf den Rückweg. Lustigerweise teleportierte sich ein Kolibri in unsere Nähe, war aber zu schnell wieder weg, um ihn fotografieren zu können.

Zurück am Motel frühstückten wir dann ausgiebig und fuhren dann mit Alex und Silvana zum Walmart und anschließend zum REI, einem großen Outdoorladen, um letzte Besorgungen zu machen. REI hat ein wirklich tolles Ladenlokal mit exzellenter Beratung (Danke Eric!). Mein bestelltes Zelt war da und für Verena besorgten wir noch einen Rucksack. Hier trennten wir uns von Alex und Silvana, die die Parks westlich der Sierra anschauen wollten, während wir in Richtung Death Valley und östlich der Sierra aufbrachen.

 

 

Death Valley

Ash Meadows
Das erste Ziel war Ash Meadows. Wir waren hier 2010 schon einmal und waren sehr fasziniert von dieser Oasenlandschaft. Dieses Mal wollte ich die endemische Spiranthes infernalis finden. Leider sahen wir die Pflanze trotz Tips vom Ranger nicht. Bei wahrhaft infernalischen 43°C war die Sucherei auch recht anstrengend.

Wir verweilten nicht lange und machten uns weiter in Richtung Death Valley. Ein Aufenthalt war dort nicht geplant, sondern nur eine Durchquerung. Aber wie zuvor schon geschrieben hatten wir Pech und uns platzte ein Reifen. Mehrere Stunden warteten wir auf Hilfe. Selbst Abends waren hier noch 45°C. Die Versuche den Reifen zu wechseln waren eine Qual und das Werkzeug erwies sich als nicht stabil und verbog. Schließlich kam uns ein Parkranger zur Hilfe. Es war nach etwa 3 Stunden das zweite Auto überhaupt, dass uns auf der wirklich einsamen Straße passierte. Ein stück weit Glück im Unglück.

Bei fortgeschrittener Dunkelheit ging es dann weiter, aber wir konnten unser urpsrüngliches Ziel, den Grandview Camping nicht mehr erreichen und checkten deshalb in ein Motel in Lone Pine ein.

 

 

Alabama Hills

Alabama Hills durch den Mobius Arch

Am Morgen schauten wir in Lone Pine die Alabama Hills an, eine sehr spektakuläre Felslandschaft mit irren Felsbögen.

 

 

Ancient Bristlecone Pine Forest

Bristlecone Pine (Pinus longaeva)

Danach ging es wie im vorherigen Beitrag beschrieben, nach Bishop.

Nach der Reifenwechseltortur fuhren wir hinauf zum Ancient Bristlecone Pine Forest. Dieser Wald stellte einen der Höhepunkte der Reise dar. Auf über 3000m Höhe wachsen uralte Bäume. Es sind wohl sogar die ältesten Bäume der Welt. Die harschen Umweltbedingungen mit niedrigen Temperaturen, häufigen Gewittern und hoher Sonneneinstrahlung sorgen dafür, dass die Bäume sehr langsam wachsen. Das Holz ist dadurch sehr harzreich und wird deswegen von Ungeziefer gemieden, außerdem wird es durch das langsame Wachstum auch enorm hart.

Wir waren wirklich begeistert von den bizarren Formen und dem intensiven Farben. Allerdings bekamen wir von der Anstrengung in der Höhe leichte Kopfschmerzen und ich fürchtete nichts Gutes für die geplanten Wanderungen. Zu Unrecht, wie sich später herausstellte.

 

 

Mono Lake

Tufa am Mono Lake

Die nächste Station war Lee Vining am Mono Lake. Lee Vining ist ein sehr netter Zwischenstop mit einem schönen Campingplatz und fantastischen Burgerrestaurants. Lee Vining liegt nahe am Mono Lake und ist Startpunkt der Tioga Pass Straße.

Der Mono Lake ist bekannt für seine unwirklichen Sinterformationen. Unterwasserquellen formten hier Türme aus Sinter, sogenannte Tufa, die jetzt freiliegen und vom Strand in die Höhe ragen. Nachts habe ich versucht ein paar Bilder zu machen, war aber etwas indisponiert und so sind wohl nicht die besten Bilder herausgekommen. Wir haben aber auch recht schnell die Lust verloren und verkrochen uns trotz eigentlich guter Bedingungen ins Zelt. Am nächsten Morgen besuchten wir die Tufa erneut.

Yosemite Nationalpark
Weil ich seit langem schon einmal vom Olmsted Point das Yosemite Valley aus der anderen Richtung sehen wollte machten wir noch den kurzen Abstecher dort hin. Erstaunlich nah von Lee Vining über den Tioga Pass und wirklich sehr sehenswert; vor allem der Blick auf den Halfdome.

Tornado!

Schneise der Verwüstung.

Am 10.8. wütete in meiner Heimatstadt Bad Schwalbach ein Tornado (F2+). Glücklicherweise lagen die schlimmsten Verwüstungen im Wald und es waren keine Personenschäden zu verzeichnen. Der Tornado streifte die Stadt nur. Betroffen waren vor allem Häuser in Kurparknähe. Meine Eltern, die ca. 2km von der Schneise entfernt wohnen, haben nur von Regen und von Feuerwehrsirenen mitbekommen. Vom Tornado erfuhren sie erst am nächsten Tag.

Am 17.08. dauern die Aufräumarbeiten an. Viele Wege und eine Zufahrtstraße nach Bad Schwalbach sind immer noch gesperrt.WIr haben uns das heute angeschaut und sahen abgedeckte Dächer, Absperrungen und von Bäumen zerquetschte Autos. Ein Wunder, dass niemand verletzt wurde.

Eine hervorragende Dokumentation der Ereignisse findet sich auf tornadoliste.de und im Skywarn Forum.

Nie mehr Hertz!

Achtung! Dies ist ein Meckerbeitrag. Ich verspreche, dass von der Sorte nichts mehr kommt. Naja… zumindest nicht allzuviel.

 

Automiete:

Von Deutschland buchten wir über den ADAC bei Hertz ein Auto. Wegen der Ausflüge im Nordwesten sollte es ein SUV sein. Nicht günstig, aber auf der sicheren Seite… dachten wird.

In Las Vegas holten wir bei Hertz also einen Ford Escape ab.

Erster Eindruck:
Auf den ersten Blick, im Dunkeln, nach 14h Flug schien das Auto ok. Jahrgang 2013 mit etwas unter 40k Meilen.
Erst auf den zweiten Blick entpuppte sich das Auto als schlecht gewartet. Es hatte noch die ersten Reifen. Im Regen stellte sich dann später heraus, dass auch die Wischerblätter völlig unbrauchbar waren und bei Gegenlicht zeigte sich, dass die Scheibe von innen total blind war. Also putzten wir (nicht zum ersten Mal bei Hertz) zunächst die Scheiben von innen. Irre gefährlich sowas.

Episode 1:
Von Las Vegas wollten wir durch das Death Valley in Richtung Big Pine.
Einer der recht abgefahrenen Reifen machte die Fahrt aber nicht mit und ging im Death Valley kaputt. Kein besonderer Spaß bei 45°C im Schatten. Wir hatten bei Hertz die sogenannte Roadside Assistance zugebucht. Dummerweise gibt es im Death Valley keinen Handy Empfang und so konnten wir dort niemanden erreichen.
Der Reifenwechsel auf eigene Faust scheiterte am Werkzeug, das Ford dem Auto beilegt. Das reinste Kinderspielzeug. Nach etwas über 3h fand uns ein Parkranger und half uns, den Reifen zu wechseln. Also ging es mit dem Notrad dann weiter in Richtung Lone Pine.

Unser Tagesziel, den Grandview Campground konnten wir unmöglich noch erreichen und so checkten wir in Lone Pine in ein Motel ein. Statt $5 für die Übernachtung waren es dann zwar $130, aber wenigstens hatten wir eine Übernachtungsmöglichkeit. Nach dem Einchecken rief ich dann bei der Roadside Assistance an, was wir denn machen könnten. Der Vorschlag der freundlichen Dame war, dass wir doch nach Reno (420km Entfernung) oder Fresno (450km Entfernung) weiterfahren sollten, um das Auto zu tauschen. Ich erklärte, dass das mit dem Notrad doch recht weit sei und auch überhaupt nicht in die Reisepläne passe. Woraufhin sie meinte, man könne ja auch in Bishop das Auto tauschen, aber die Station sei erst am Morgen wieder auf.

In Bishop wusste ein extrem unfreundlicher Hertz Mitarbeiter allerdings nichts davon, dass wir ein neues Auto bekommen sollten und sagte, er habe kein Auto für uns und besorge auch keins. Wir sollen doch bitte zum Ford-Center fahren. Die konnten oder wollten den Reifen nicht wechseln und schickten uns zu einer anderen, kleinen Werkstatt, die dann wirklich den Reifen wechelten. Schlussendlich waren wir wieder 100Meilen umsonst gefahren, denn einen Reifenwechsel hätten wir auch in Lone Pine durchführen lassen können. Also ließen wir gegen Mittag den Reifen in Bishop wechseln. Damit ging es dann weiter.

Bilanz bis dahin: 130$ für das Hotel, 140$ für den Reifen (hier warte ich – Stand Anfang August – auch noch auf Geld) und ca. ein Tag verlorener Zeit.

Episode 2:
Bei der Fahrt von Washington in Richtung Montana fing die Motorkontrollleuchte an zu leuchten und die Anzeige zeigte „Engine fault, Service“ an. Dabei fing der Motor bei bestimmten Drehzahlen an zu stottern. Sehr beunruhigend, wenn man gerade durch die Northern Cascades fährt und sich fernab von jeder Servicemöglichkeit befindet. Auch hier war kein Empfang und somit die Roadside Assistance nicht erreichbar. In der erstbesten Ortschaft mit Empfang kontaktierte ich die Roadside Assistance. Der Tip war: machen sie doch einfach mal die Zündung an und aus, danach würde der Motor schon wieder laufen. Wenn ich dabei ein schlechtes Gefühl habe, könne ich ja in Spokane das Auto tauschen, die Mietstation dort am internationalen Flughafen habe bis 24h auf. Ich sagte, dass ich auf jeden Fall gerne das Auto in Spokane tauschen würde. Gegen 23:00 kamen wir dort an der Mietstation an. Das Auto ruckelte gerade so auf den Parkplatz. Am Schalter fragte ich dann nach einem Auto und hier wurde mir dann gesagt, dass ich kein neues Auto bekommen könne, weil niemand Bescheid gesagt hätte und die Schlüssel schon weggeschlossen seien.
Nach längerer Diskussion bekam ich noch einen Voucher für das Ramada Hotel am Flughafen. So mussten wir nur $90 bezahlen, gestrandet waren wir trotzdem. Geplant war die Weiterfahrt bis Missoula, wo wir sicher auch ein billigeres Motel hätten finden können.
Am nächsten Morgen waren wir ganz früh gegen 6 wieder an der Mietstation und zunächst hieß es, dass kein Mietauto verfügbar wäre, es fand sich dann aber doch noch ein Nissan Rogue, mit dem es dann weiterging.
Wie ich später beim Abgeben des zweiten Autos mitbekam wurde der Rogue zusätzlich für 60 Tage vermietet. Die Kosten dafür in Höhe von $1700 wurden aber inzwischen rückerstattet.

Bilanz Episode 2: geschätzt 30$ Mehrkosten für das Hotel und 4 h verlorene Zeit

Episode 3:
Der Rogue erwies sich als zuverlässiger als der Escape. Er war auch einigermaßen gewartet, saubere Scheiben und gute Reifen. Dennoch machten sich hier gegen Ende der Reise Probleme bemerkbar: das Auto begrenzte (bei größerer Hitze?) nach längerer Fahrt die Drehzahl und man konnte nur noch ca. 55 mph fahren. Der Grund war nicht ersichtlich. Als ich mit Alex und Silvana in Kolonne fuhr, zeigte mein Nissan Rogue dieses Verhalten, der Rogue von Alex und Silvana, der zudem deutlich schwerer beladen war, zeigte das Verhalten nicht.
Immerhin ging dadurch kaum Zeit und kein Geld verloren. Scheiße war das trotzdem.

Meine Lehre daraus: nie mehr Hertz!