Alter Bekannter am Rhein

Heute waren wir wieder spazieren. Sehr trübes Wetter und absolut kein Fotolicht. Auch die Blässhühner hatten mit den Bedingungen zu kämpfen. Der Großteil der Wasserfläche war noch gefroren und so rutschten und watschelten sie auf dem Eis. Eigenartig sah das aus, wie sie mit den überproportionierten Krallen über das Wasser liefen.

Auf dem Rückweg war dann wieder ein typischer Verenamoment. Sie hatte unseren alten Bekannten, die Rohrdommel erspäht. Mir ist immer noch nicht klar, wie sie das macht. Für mich war es selbst mit Zeigen schwer, den Vogel zu entdecken. Einfach ein Naturtalent. Ja, auf den Bildern ist der Vogel gut zu erkennen… aber das ist auch eine ziemliche Ausschnittsvergrößerung von einer Aufnahme mit 300mm an einer Cropkamera.

Komet Lovejoy

Nachdem wir es jetzt schon mehrfach vergeblich versucht hatten, sahen wir endlich im dritten Anlauf genug Himmel, um den Kometen „Lovejoy“ zu fotografieren. Tagelang frustrierte uns der Nachthimmel mit Wolken und Nebel.

Da im Taunus wieder fieser Hochnebel angesagt war, begaben wir uns nach Rauenthal im Rheingau. Etwas heller als der Hinterwald, aber viel dunkler als Wiesbaden.

Die Bedingungen dort waren eigentlich gut, ich habe aber gemerkt, dass ich bei Astrofotos noch viel lernen kann:

  1. Die Belichtungszeit war mit 2,5s viel zu lang für 300mm und so habe ich eben eierförmige Objekte und keine Sterne auf dem Bild. 1s wäre perfekt gewesen.
  2. Bäume auf dem Bild helfen nicht und können auch nur schwer rausbearbeitet werden. Also eher ein offenes Feld suchen.
  3. Selbst wenn man 10 Bilder stackt, ist wackeln ungünstig.Nächstes Mal also Fernbedienung oder Intervallometer und nicht Selbstauslöser.

Immerhin ein tolles Erlebnis, den Kometen mit der schrillen Farbe zu sehen. Naja… zumindest durch die Kamera. Um den Schweif zu fotografieren, hätte ich wohl um die 100 Bilder gebraucht. Da reichten meine wenigen Aufnahmen leider nicht.

Falls jetzt wer sagt: „Ja wo denn?“ Der Komet ist mittig am unteren Bildrand, das türkisfarbene Objekt.

Winter!

Nachdem der Winter sehr mild und schneefrei angefangen hat fällt jetzt doch noch Schnee.

An Weihnachten konnte ich bei milden Temperaturen allerlei Singvögel im Garten  fotografieren. Das ist zwar nicht so spannend, aber immerhin sind die Vögel sehr fotogen und man kann gut üben. Leider war das LIcht nicht so interessant und es lag auch kein Schnee, der für Kontraste sorgte.

Heute fiel dann reichlich Schnee und der Schneefall verhieß spezielleres Licht und so ging es dann im Schneetreiben an das Vogelschutzgebiet an den Wasserwerken. Ich mag das Resultat: niedrige Kontraste im Schneefall mit schwarzweiß Anmutung. Leider sind auch einige Fotos nicht gelungen. Schön war es trotzdem mal wieder so fotografieren zu gehen.

Frohes Neues Jahr!

2014 war ein durchwachsenes Jahr für mich.
Das Jahr fing sehr warm an. Daher war ich sehr früh schon in der Natur unterwegs. Noch im Winter beobachteten wir die Rohrdommel am Rhein. Im Februar gelang es mir schon die ersten blühenden Leberblümchen in Rheinhessen zu finden.
Ende März dann der Absturz. Mitten in der Vorbereitung für die Bergtour im Sommer entzündete sich der lange Thoraxnerv. Das war enorm schmerzhaft und warf mich in der Vorbereitung komplett zurück. Massive Dosen Kortison halfen gegen Schmerz und Entzündung, aber waren der Fitness nicht zuträglich.
Die ersten blühenden Orchideen sah ich auf einer Exkursion kurze Zeit später, noch Ende März, in der Nähe von Mosbach. Im April blühten dann die meisten Orchisarten in voller Pracht. Am 1. Mai sah ich dann mit meinem Bruder auf einem gemeinsamen Ausflug 17 Orchideenarten. Das war einer der Höhepunkte des Jahres.
Ende April hatte ich aber leider einen Rückfall, dennnach der Absetzung des Kortisons kehrte die Entzündung zurück. Dennoch leitete ich eine Kartierungsexkursion in Nordhessen, die auch einigermaßen erfolgreich war. Ende Mai besuchten wir kurz den Kaiserstuhl. Zu unserer Freude sahen wir tatsächlich Bienenfresser und danach noch den violetten Dingel. Trotz des leichten Frustes wegen der platt getretenen Exemplare war es ein schöner Ausflug. Anfang Juni besuchten wir dann noch einmal Nordhessen und waren begeistert vom tollen Biotopzustand und der Blütenpracht dort. Man kann wirklich neidisch werden.

Mitte Juni ging es dann in den USA-Urlaub. Ein toller Urlaub, aber wegen mehrerer Gründe zu stressig. Aus diesem Grunde werden wir wohl das nächste Mal wohl anders planen. Die Höhepunkte waren sicher der Ausflug mit Ron, die Wanderung ins Shoshone Geyser Basin und die Besteigung des Mt. Whitney. Trotz meiner Verletzung lief das alles erstaunlich gut. Die Ausdauer reichte, die Höhe machte wenig Schwierigkeiten und so zogen wir das durch. Danke auch hier nochmal an Alex und Silvana, die meine Verpflegung über die Berge trugen.

Nachdem ich wieder daheim war, war dann mein guter Freund Jens für einige Wochen zu Besuch, da er auf Wohnungssuche war. Ich bin auch wirklich glücklich, dass du wieder in der Region bist. Zusammen haben wir dann zum Beispiel das WM-Finale geschaut.
Gesundheitlich ging es gegen Ende des Sommers auch aufwärts.
Am 11.August erschrak ich sehr, als ich hörte, dass in Bad Schwalbach, meiner Heimatstadt ein schweres Unwetter gewütet hätte. Meine Eltern hatten nur Feuerwehrsirenen gehört und etwas Regen mitbekommen. 2km weiter im Kurpark aber eine Schneise der Zerstörung. Ein Tornado hatte sich durch den Wald gefräst und auf seinem Weg keinen Baum stehen gelassen. Ein derartiges Chaos habe ich noch nicht gesehen. Ein wahres Wunder, dass niemand verletzt wurde. Wäre die Windhose durch die Stadtmitte gezogen, wäre es vermutlich nicht so glimpflich abgegangen. So gab es zwar abgedeckte Häuser, zerstörte Autos und eine riesige Schneise im Wald, aber wenigstens wurde niemand verletzt.

Besuche bei Bienenfressern und dann bei den letzten Orchideen beschlossen dann das Naturfotojahr.

Im Oktober folgte noch ein Ausflug mit den Eltern in die Champagne. Die bedrückenden Spuren des 1. Weltkrieges machten mich nachdenklich und dankbar. Eine Freundschaft zweier Nationen nach einer solchen Situation ist für mich ein großes Wunder.

Im November und Dezember fand ich dann so gut wie keine Zeit zum Fotografieren und Erstellen von Beiträgen. Es fehlte aufgrund meiner Situation aber auch Zeit und Motivation. Anfang Dezember zerstörte sich mein Auto selbst, ich konnte aber schnell Ersatz finden. Besonders lustig war das aber trotzdem nicht.

Für 2015 habe ich mir vorgenommen, wieder meine Fitness zu verbessern, die doch sehr gelitten hat. Der bevorstehende Einzug von Verena wird sicher auch vieles entzerren. Darüberhinaus sind dieses Jahr eher kleine Touren geplant. Größere Urlaube wird es erst wieder 2016 und 2017 geben.

Ich wünsche in diesem Sinne allen Freunden und Lesern alles Gute für das neue Jahr!