Regen:
Samstags kam ich erst gegen 16Uhr noch einmal raus. Die Renovierung hat mich voll im Griff. Ich fuhr also noch einmal zu den Kuhschellenbiotopen in Rhein-Hessen. Das Wetter war zum Abwinken: es regnete Bindfäden. Ich ließ mich aber nicht beirren, denn ich wollte unbedingt wieder fotografieren und Kuhschellen sind einfach extrem fotogen.
Das Biotop war in exzellentem Zustand, die Kuhschellen allerdings schienen nicht recht zu wissen, ob sie schon oder noch blühen sollen. Und so fand sich neben blühenden Exemplaren auch schon verblühte und sehr viele knospende. Trotz des Regens bin ich mit den Bildern wirklich zufrieden. Macht Spaß!
Magie:
Sonntags brach ich vormittags schon auf. Ich wollte zu den Märzenbechern im nördlichen Rand des Vogelsbergs. Das Wetter war kalt und bedeckt. Wirklich alles andere als schön. Ich stellte das Auto ab und suchte und suchte. Kein Märzenbecher zu finden. Es blühten dort unten zu meiner Verwunderung aber noch Schneeglöckchen. Ich war sicher am falschen Ort, hatte aber nach 3 Stunden spazieren keine Lust mehr und lief zurück.
Ich dachte mir, dass ich auf dem Rückweg wenigstens noch durch den hohen Vogelsberg fahren könnte. Ich sollte in Zukunft aber eher mal auf die Tankanzeige achten. Mit dem letzten Tropfen rollte ich in Schotten in eine Tankstelle, nachdem vorher in den Dörfern entweder nichts zu finden, oder alles zu war. Hier ist der Sonntag wirklich noch heilig.
Kurz nach dem Tankstop, wieder außerhalb von Schotten, sah ich, wie seelenruhig ein Fuchs vor mir über die Straße lief und auf einem Parkplatz nach etwas fressbarem suchte. Er störte sich nicht daran, wie ich etwas entfernt ausstieg, die Kamera aus dem Kofferaum holte, wieder einstieg, neben ihn fuhr und dann aus dem Auto Fotos von ihm machte. Irgendwann trollte er sich dann doch. Vielleicht also doch ein Glückstag; jedenfalls überzeugte es mich, doch noch einmal Märzenbecher im Hohen Vogelsberg aufzusuchen.
Ich steuerte ein bekanntes Vorkommen an, das oben auf einer Kuppe, unweit des Hoherodskopfs, in einem lichten Wald, zwischen bemoosten Basaltblöcken zu finden ist. Als ich dann oben ankam stockte mir der Atem. Der Waldboden war über und über mit weißen Farbtupfern übersät und als wäre das noch nicht genug, brach in dem Moment auch noch die Sonne aus den Wolken hervor. Ein wirklich magischer Moment für mich. Allein an diesem wunderschönen Ort, die Blumen im kahlen Wald, die Ruhe, die nur vom Wind, dem Klopfen eines Spechtes und gelegentlichem Vogelgesang unterbrochen wurde.
Heimat kann sich so gut anfühlen!