Mittsommerausflüge

Schachbrettfalter

Die Epipactis-Saison hat nun also begonnen.

Samstags traf ich mich mit Patrik, um ein paar Biotope in Osthessen zu besuchen. Der Bergwinkel ist eine der schönsten Regionen in Hessen, wie ich finde. Auch findet man dort viele Orchideenarten auf sehr kleinem Raum.

Wir wurden nicht enttäuscht. Auch wenn viele Arten schon verblüht waren, oder nicht mehr optimal standen und natürlich die Trockenheit ihre Spuren hinterlassen hat, wurden wir reich beschenkt. Mein Ziel war es, endlich mal gute Bilder der kleinblättrigen Stendelwurz zu machen. Leider waren die Pflanzen durch die Trockenheit und das trübe Wetter nicht so schön zu fotografieren, wenn das überhaupt geht.

Abends schaute ich noch bei meinem Heimatbiotop vorbei. Was soll man sagen: echt toll – es roch wie im Blumenladen. Die zweiblättrigen Waldhyazinthen verströmten schon ihren abendlichen Duft, mit dem sie Nachtfalter anlocken. Ich muss mir merken, dass die dort wirklich spät im Jahr blühen. Die Händelwurzen waren dort  anders als im Bergwinkel schon durch.

Am nächsten Tag fuhr ich nach Lampertheim, um nach möglichen Epipactis bugacensis zu suchen. Das war ein Reinfall. Aber auf dem Weg machte ich Zwischenstop in zwei Pflegebiotopen. Der Anblick von zahlreichen Epipactis palustris und Ophrys apifera war eine tolle Belohnung für den Aufwand, den wir dort treiben.

Über Enttäuschungen

Plattbauch

Neulich hatte ich eine interessante Diskussion über eMail mit einem Bekannten. Es ging um frustrierende Ausflüge und Enttäuschungen bei Ausflügen. Im Speziellen, wenn man eine Tour macht, um etwas bestimmtes zu sehen und sich das Gesuchte absolut nicht finden lässt.

Heute Abend waren wir spazieren und hatten die Hoffnung eventuell Hirschkäfer zu sehen. Natürlich ließen sich die Käfer nicht blicken, aber wie so oft sahen wir jede Menge andere Tiere und wir waren wirklich sehr zufrieden und der Spaziergang war Erholung pur. Ich denke, selbst wenn wir keine Tiere gesehen hätten, wären wir wenigstens an der frischen Luft gewesen und hätten uns nach dem Umzugs- und Renovierungswochenende etwas erholt.

Im letzten Jahr war ich oft unzufrieden mit Fotos und mit den Ausflügen, was auch mit meiner beruflichen Situation und meiner Stimmung zu tun hatte. Teilweise war das sicher auch krankheitsbedingt. Dieses Jahr hat sich das wieder gewandelt.

Frustration kommt bei mir aber eher selten auf. Ich denke hier an die ersten Tage Island im November vor 3 Jahren, als wir zunächst schlechtes Wetter hatten und an Polarlichter nicht einmal zu denken war, oder an sinnlose Ophrys-Suchaktionen nach den Kahlfrösten 2012. Dennoch ist es tatsächlich so, dass man doch meistens etwas hat, was man bestaunen kann, oder was einem gefällt. Die Natur ist fast immer spannend und noch öfter schlicht erholsam.

Fazit: Hirschkäfer nicht gesehen, Hirsche, Stare, Frösche, Libellen gesehen – außergewöhnlich schöner Spaziergang.

 

Fronleichnamsausflug

Fronleichnam verbrachten wir (eher gezwungenerweise) im Osten der Republik. Kein Grund auf der Fahrt nicht mehrere Zwischenhalte einzulegen. Fotografisch hat es sich sogar gelohnt, aber der Stress… ist schon bisschen viel in letzter Zeit

Rarität im Taunus

Pseudorchis albida – Weißzüngel

Diese Orchidee ist vielleicht nicht die schönste und spektakulärste Pflanze, weltweit sicher auch nicht die seltenste, aber sie ist in den deutschen Mittelgebirgen mittlerweile echt rar. Die Niederschlagsmengen lassen nach, die Temperatur steigt und die Landwirtschaft wird intensiver. All das macht der Pflanze in den Mittelgebirgen das Überleben schwer.

Ich freue mich immer wieder, wenn ich die Pflanzen sehe. Im Biotop zählte ich dieses Jahr 17 Pflanzen. Das war schon besser, aber es waren auch schon weniger. Manchmal machen mich Ausflüge nach der Arbeit zufrieden.