Begegnungen

Manchmal sind Ausflüge aus den eigenartigsten Gründen besser als vorher gedacht. Heute früh  fuhr ich zur Morgendämmerung in den Mönchbruch. Es gibt dort ja eigentlich immer etwas zu sehen und zu fotografieren.

Dieses Mal ergab sich auf dem Parkplatz schon etwas Besonderes. Mit mir kamen zwei andere Autos an. Offenbar wollte nicht nur ich Fotografieren. Das Gespräch, was sich entwickelte, war aber für mich wirklich außergewöhnlich. Da ich ja sehr zurückhaltend bin, komme ich meist gar nicht ins Gespräch und will das oft auch nicht, hier aber passte wirklich alles und so war ich dann zu zweit Fotografieren.

Danke für die Gesellschaft! Das hat mir wirklich gefallen.

Frohes neues Jahr

Was war 2018 für ein seltsames Jahr?
Gefühlt hatte ich noch nie so oft Urlaub und trotzdem habe ich Urlaubstage verschenkt. Ich war im April mit meinem Neffen in Irland. Eine absolut traumhafter Kurzurlaub – wie viel wir in der kurzen Zeit gesehen haben. 
Kurz danach verbrachte ich eine Woche mit Verena auf dem Peleponnes. Griechenland ist für mich vielleicht das schönste Land, das wir bisher gemeinsam bereist haben. Die antiken Ruinen, die blühende Landschaft, der kulturelle Reichtum. Griechenland ist einfach nur ein wunderbarer Garten. 
Im Juni die irre Tour im heißesten Sommer in die Senne zur Dactylorhiza sennia. Das war großer Sport, Manfred. Wie eigentlich immer, war es perfekt organisiert und es gab viel zu sehen. Ich frag mich so langsam echt, wie du das immer hin bekommst.
Später im Sommer war ich dann mit Verena in den Alpen. Ein botanisches Highlight jagte das nächste. Die Schweiz beeindruckte uns mit der Landschaft und Italien und Österreich mit Ruhe und botanischen Schätzen. 
Kurz darauf war ich schon wieder mit Johannes unterwegs, nämlich in den Vogesen. Mondfinsternis, Mars und kulinarische Leckerbissen bildeten den Rahmen für den tollen Ausflug. 
Zwischendrin war ich mit Stephan, Silvana und Alex im steinernen Meer wandern. Endlich haben wir es geschafft. Wir haben den Schnarchern getrotzt, haben die Tour hinter uns gebracht. Wir können stolz sein!
Last but not least fuhren wir zusammen mit meiner Mutter im November erneut nach Island. Das beste Licht der Welt ist nicht nur ein Spruch, sondern meine Überzeugung. Die ursprüngliche, überwältigende Natur ist immer eine Reise wert.

Neben den Urlauben gab es dann noch 3 Kartierungstouren. Besonders in Erinnerung werden mir die 2 Tage in und um Sontra mit Reinhard Beck bleiben, der leider ein halbes Jahr später verstorben ist. Ich werde das nie vergessen.

2018 war also auch ein Jahr der Umbrüche und Abschiede.
Für mich nimmt ein Kapitel sein Ende. Ich wechsle den Arbeitgeber. Trotz besserer Bezahlung und mehr Urlaub fiel es mir nicht leicht, denn immerhin war ich 13 Jahre bei meinem alten Arbeitgeber und irgendwie war es ja nicht nur schlecht.
Natürlich belastete mich auch die schwere Krankheit meines Vaters, durch die meine eigenen gesundheitlichen Probleme in den Hintergrund gerieten.

Eine Sinnkrise hatte ich bei der Fotografie. Schon in der Schweiz nervten penetrante Fotografen und Touristen. Man wird ganz unverblümt zur Seite geschubst, weil jemand einen Schnappschuss machen will. Es wird gedrängelt und genervt – das ist nicht mehr entspannend. Aber was in der Schweiz noch harmlos war, war dann in Island einfach nur lästig. Überall fliegen Drohnen, überall. Nirgends hat man Ruhe, nirgends findet sich ein Rückzugsort. Am Strand der Jökulsárlón, einem der fotogensten Orte der Erde wurde mir zugerufen: „The conditions are not good, are they?“ Ich antwortete nur: „Are you talking to me?“, denn ehrlich gesagt nervt es. Man hat das beste Licht an einer der  schönsten Fotolocations der Erde und dann fällt einem nichts ein, weil man das Foto, das man von Instagram kennt, nicht machen kann?
An einem anderen Tag wurden wir extrem aggressiv von einem Fototourguide für Polarlichter angegangen, weil wir auf der Straße hielten und das Licht angelassen haben. Nachts… auf der Straße…
Irgendwie fällt es mir schwer ein Teil davon zu sein. Irgendwie macht es so keinen Spaß. Dazu passt ein Zitat der Band Apollo 440 aus dem großartigen Song Omega Point: „No longer any place mother nature can hide“. Ganz entmutigt bin ich nicht, aber ein bisschen desillusioniert.

Ganz seltsam, aber eine Erwähnung wert – das Wetter: auf einen wahnsinnig nasses Frühjahr folgte ein Sommer ohne Ende, ohne Regen, ohne Gnade. Mittlerweile ist wieder Wasser im Rhein, aber so eine Dürre will ich nicht nochmal erleben.

Was wird 2019 bringen? Natürlich sind wieder Urlaube geplant. Ich starte bei meinem neuen Arbeitgeber. Alles in allem bin ich sehr hoffnungsfroh und schaue positiv ins neue Jahr. 

Ich wünsche allen Lesern, Freunden und Verwandten ein frohes neues Jahr 2019!