Heimweg – Süddeutschland

Im Anschluss an die Ungarnreise setzte mich Verena bei berni in München ab. Die folgenden 6 Tage verbrachte ich also mit ihm auf Fototour, während Verena schon heim fuhr.
Zwar war ich fotomäßig schon tüchtig erschöpft, dennoch war es eine schöne Tour.

Unser erster Stopp war am Bodensee. Spät abends und früh morgens machten wir Ausflüge an den See.

Auf dem Weg zu unserem zweiten Ziel, dem Kaiserstuhl hielten wir an einem bekannten Frauenschuhbiotop in der Nähe von Schaffhausen. Dort am Tannbüel ist ein irre guter Lehrpfad und das Biotop war top in Schuss. Die Schweizer können das offensichtlich wirklich. Ich habe selten ein so schönes Frauenschuhbiotop gesehen.

Später am Tag hielten wir noch an der Wutachschlucht und gingen ausgiebig spazieren. Das leichte Regenwetter passte wirklich sehr gut

Im Kaiserstuhl wollten wir dann hauptsächlich um Orchideen, den Wiedehopf und Smaragdeidechsen fotografieren. Zwar sind da jetzt nicht die allerbesten Fotos entstanden, aber immerhin haben wir alle Arten gesehen, die wir dort sehen wollten.

Nach zwei Nächten im Kaiserstuhl hatten wir noch eine Nach in Rheinland-Pfalz, wo wir wieder zu den Purpur-Reihern wollten. Morgens und abends besuchten wir die Vögel.

Dann fuhren wir zu mir heim und machten Tagesausflüge von mir aus. Auch dort waren wir ziemlich erfolgreich.

Nochmal vielen Dank für die gute Zeit, berni. Machen wir ja hoffentlich bald wieder. 🙂

Wieder Neusiedler See – Rückweg

Auf dem Rückweg aus Ungarn machten wir nochmal zwei Nächte Halt am Neusiedler See. Wir kamen im gleichen Gasthof in Illmitz unter, wie auf dem Hinweg. Das lag natürlich auch daran, dass es eine sehr angenehme Unterkunft war.

Wir gingen am frühen Vormittag wieder auf Fototour. Das erste Ziel war die Illmitzer Hölle. Direkt als wir aus dem Auto ausstiegen, flog uns schon ein Segelfalter entgegen. Ein Wiedehopf rief. Wäre es nicht so heiß gewesen, hätte man dort einen sehr schönen Spaziergang machen können, so war es dann doch eher nur ein kurzer Gang.

Einem Tipp aus dem Besucherzentrum folgend fuhren wir zum Zicksee und anschließend zum Warmsee. Diese Seen gehörten zu den wenigen Seen, die noch nicht ausgetrocknet waren. Dementsprechend viel war dort los. Überall liefen Vögel durch das flache Wasser. Rotschenkel, Säbelschnäbler, Regenpfeifer, Kiebitze… eine Pracht.
Leider waren die Bedingungen alles andere als gut und ich habe so gut wie keine guten Fotos machen können. Im Anschluss waren wir noch im Norden des Sees bei einer Bienenfresserkolonie. Dort kamen aber überhaupt keine Fotos zustande. Wir beschlossen, zu ruhen und abends noch einmal loszuziehen. Das war eine gute Idee. Im Licht der untergehenden Sonne konnten wir dann doch noch etwas fotografieren und vor allem Licht und Stimmung genießen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann nochmal zu dem selben See wie am Abend zuvor. Zunächst war es bedeckt, aber nach einiger Zeit kam dann noch die Sonne raus. Zufrieden verließen wir den Neusiedler See in Richtung Wien.

Dort besuchten wir die Donauauen südlich von Wien. Mehr noch als auf dem Hinweg mit den kleinen Knabenkräuter und den Brand-Knabenkräuter hauten mich dieses Mal die Massen an Wanzen-Knabenkräutern und violetten Dingel um. Was für ein übertriebenes Biotop. Leider gab es auch dieses Mal Schäden durch Besucher zu sehen. So war um eine zugegeben schöne Gruppe Helm-Knabenkräuter das Gras komplett niedergetrampelt. Lustigerweise habe ich die dazugehörigen Fotos Tags darauf auf Instagram „bewundern“ dürfen. Tja… und außenrum dann platte Wanzen. Lasst das Leute! Aber nichts desto trotz: ein unfassbar reiches Biotop.

Ungarn 3 – Hortobágy Teil 3

An unserem vorletzten Tag in der Bibic Nature Log hatten wir unsere letzte Tour mit Zoltan. Diese war mit Abstand die schönste und ereignisreichste.

Er führte uns zunächst noch einmal zur Zieselkolonie bei den Rotfußfalken, um vielleicht doch noch einen jagenden Würgfalken zu erspähen. Das gaben wir aber sehr schnell auf und fuhren zu einem Gebiet mit vielen Teichen. Die Menge an Vögeln dort war einfach nur überwältigend. Massen an Kormoranen, Reihern und Zwergscharben saßen in den Bäumen und veranstalteten einen riesigen Lärm. Bereits auf dem Hinweg sahen wir ein altes, vertrocknetes Beutelmeisennest. Kurze Zeit danach fand Zoltan dann die erste Beutelmeise, die gerade ein neues Nest baute. Dem fleißigen Vogel bei der Arbeit zuzuschauen, war für uns sehr spannend. Wir hatten ja noch nie Beutelmeisen gesehen. Die Beutelmeise fühlte sich auch nicht besonders gestört. Nach einer Weile gingen wir dann in den Schatten. Von dort aus entdeckten wir dann einen Rallenreiher. Mal nicht ewig weit weg oder wegfliegend, sondern im Schilf stehend.

Wir gingen nach kurzer Pause weiter als dann Ibisse über uns flogen. Nach den zahlreichen Reihern, Kormoranen und anderen Vögeln wieder etwas Neues. Da wir leider über Mittag dort waren, war natürlich an wirklich gute Fotos nicht zu denken.
Nachmittags fuhren wir dann an die berühmten Fischteiche von Hortobágy. Allerdings näherten wir uns diesmal nicht per Fuß von Süden, sondern mit Auto von Norden. Die Ruhe dort an den Teichen (mal abgesehen von den Vogelmassen) war für uns ganz besonders schön. Das Highlight war für Zoltan der Tamariskensänger, den ich ehrlich gesagt nicht von einem Schilfrohrsänger hätte unterscheiden können. Ich genoss einfach den Ausblick, die Vögel und die Ruhe. Zwar wurden wir auch an dem Tag von der Fülle an Vögeln erschlagen, aber irgendwie war ich nicht so überfordert und konnte alles mehr genießen.

Am späten Abend hatten wir uns nochmal mit Zoltan verabredet. Wir hatten gefragt, ob er uns nicht die Zwergohreule zeigen könnte, die auf dem Gelände dort nachts immer rief. Er erklärte sich bereit und so zogen wir mit einer Gruppe Kinder, die die Eule auch sehen wollten dann kurz nach Sonnenuntergang los. Auch das klappte: Naja… selbst wenn ich die Eule nur davonfliegen sah, so hat zumindest Verena einen längeren Blick erhaschen können.

Nochmal Fischteiche

Am letzten Tag im Nationalpark fuhren wir noch einmal zu den Fischteichen. Auch diesmal bekamen wir viele Vögel zu sehen. Das besondere Bonbon war aber ein Osterluzeifalter, der dort entgegen der Aussage in der Lodge dort noch flog. Ein ganz besonders schöner Schmetterling.

Ich muss mich wirklich ausdrücklich bei Tibor und Zoltan für die gute Zeit bedanken. Ich verstehe, warum die Lodge so außergewöhnlich bewertet ist. Man wird eher als Freund, als als Gast behandelt, man bekommt tolle Tips, die Offenheit und die Bereitschaft mit der einem diese schöne Ecke Europas näher gebracht wird sucht seinesgleichen. Wir haben das in der Form so noch nicht erlebt.

Abreise – Bükk Nationalpark

Nach sechs ereignisreichen Tagen fuhren wir dann weiter in Richtung Bükk. Nach der Zeit in der Steppe war der grüne Wald eine willkommene Abwechslung. Man bekommt eine Ahnung, wie vielfältig Ungarn ist. Direkt beim Einfahren in den Wald dachte ich, dass es doch Orchideen geben müsse und wir mussten auch nicht lange warten. Schon bald fanden wir die ersten Pflanzen am Straßenrand.

Ungarn – Hortobágy Teil 2

Den nächste Tag gingen wir ruhig an. Wir fuhren in eine Ecke, wo man Blauracken finden sollte. Tatsächlich waren wir erfolgreich. Aber auch diesmal war der Vogel sehr scheu. Trotzdem hatten wir einen schönen Spaziergang.
Am Nachmittag fuhren wir zum Besucherzentrum und liefen dort noch eine Runde. Einfach erstaunlich, wie es dort einfach überall seltene Vögel gibt.
Am Folgetag war wieder eine Tour mit Zoltan angesagt. Die Fahrt ging mitten in den Nationalpark abseits der Straßen. Unser Auto zog mangels ungarischer Kennzeichen und Geländegängigkeit recht schnell die Aufmerksamkeit eines Schäfers auf sich, der uns erst mit dem Motorrad hinterher fuhr und dann anhielt. Natürlich war es dann dank Zoltan kein Problem.
Mitten in der Ebene zeigte er uns dann Großtrappen. Trotz der Uhrzeit war es schon ziemlich heiß und die Luft flimmerte stark. Wir merkten aber, was es für einen riesigen Unterschied macht, wenn man von Leuten geführt wird, die sich so gut auskennen.
Im Anschluss wollte uns Zoltan dann Schwarzstirnwürger zeigen. Auf dem Weg dorthin bekamen wir wieder Blauracken und einen Steinkauz gezeigt. Ausgiebig wurden uns in nahegelegenen Teichen Wasser- und Watvögel gezeigt und erklärt. Hier war ich dann doch ein wenig von der Vielfalt überfordert. Zum Abschluss zeigte uns Zoltan dann noch ein Würgfalkennest. Leider haben wir so den Falken nicht bei der Jagd gesehen, aber doch immerhin am Nistplatz mit Küken.
Wieder zeigte sich, wieviel man mit einer guten Führung sehen kann. Leider war auch wieder fotografisch nicht viel los. Was zum einen an den Bedingungen, aber zum anderen aber auch an meiner mangelnden Übung lag.

Endlich!

Jahrelang war es immer ein Ziel von mir, einmal (männliche) Hirschkäfer zu fotografieren. Endlich hat es jetzt geklappt.
Ich hatte eine ungefähre Ahnung, wo man Hirschkäfer finden kann, war aber immer erfolglos. Daniel präzisierte meine Annahmen und so fuhr ich gestern Abend kurz vor der Dämmerung mit Verena zum Biotop. Es war noch recht warm. Mit recht niedrigen Erwartungen aber frohen Mutes gingen wir los. Und tatsächlich waren wir lange erfolglos. Erst auf dem Rückweg, kurz vor Ende, entdeckte Verena einen Käfer und dann noch einen. Ich brauchte etwas, um die rotbraunen Käfer auf der Rinde auszumachen.

Ich vergaß beim Beobachten und Fotografieren beinahe die lästigen Stechmücken. Naturgemäß war das Licht auch schon etwas knapp dort im Wald und trotz der zahlreichen Stiche und der durchschnittlichen Fotos waren wir beide sehr zufrieden und glücklich, dass es endlich geklappt hat.

Sehr lustig, wie die Käfer den Baum hochkletterten, nach einiger Zeit mit einem Platsch wieder auf den Waldboden fielen und erneut hochkletterten.

Ein magischer Abend!

P.S.: mit Ungarn geht es auch sehr bald weiter – Fotos sortieren und aussuchen und all das – es ist viel Arbeit

Ungarn – Hortobágy Teil 1

Früh am nächsten Tag ging es weiter nach Ungarn. Wir durchquerten das Land recht flott und waren schon nachmittags im Hortobágy Nationalpark. Wir wollten schon vorab einmal das Besucherzentrum besuchen und dort ein paar Informationen einholen. Leider war das Nationalparkzentrum aber wegen Umbaus geschlossen und es war uns nicht möglich, auszumachen, wo der Ersatzstandort war. Auch gingen wir am ersten Tag auch fast leer aus, was die Vögel anbelangt.
Etwas ernüchtert fuhren wir im Anschluss zur Bibic Nature Lodge nach Balmazújváros. Überaus freundlich wurden wir dort empfangen. Tibor, der Besitzer, erwartete uns schon und zeigte uns unsere Zimmer. Großzügig und angenehm ruhig war es dort. Der einzige Lärm kam von den Vögeln auf dem Gelände. Nach dem langen Tag ruhten wir uns erst etwas aus. Endlich hatten wir es geschafft und waren angekommen.
Vor dem Abendessen hatte Tibor ein Spektiv aufgebaut mit dem er uns einen Steinkauz zeigte, der jeden Abend in der Nähe ansitzt.

Am ersten Tag gingen wir auf eigene Faust – mit einigen Tipps von Tibor – auf Erkundung. Wir besuchten die berühmten Fischteiche. Bevor ich jedoch an den ersten Teichen ankam, musste ich schon zurück, für Verena Sonnenmilch holen. Wir hatten die Sonne ein wenig unterschätzt und wollten keinen Sonnenbrand für sie riskiere. Als ich zurück kam schaute sie etwas bedröppelt, denn in meiner Abwesenheit hatten sich schon Purpur-, Nacht- und Rallenreiher gezeigt. Wenigstens hatte ich aber die Sumpfschildkröten noch sehen können und natürlich später auch reichlich Reiher aller Art.
Wir blieben allerdings nicht besonders lange dort, denn es war wirklich unerträglich heiß. Anschließend fuhren wir noch etwas durch die Gegend und sahen zum Beispiel auch die erste Blauracke, die allerdings extrem kamerascheu war. 50m Entfernung zu unserem Auto waren schon zu nah.
Abends trafen wir dann unseren Guide Zoltan von Saker Tours, der uns am nächsten Tag durch den Nationalpark führen sollte.

Am nächsten Tag war es dann soweit. Zu recht ziviler Zeit fuhren wir los. Das erste Ziel waren die Rotfußfalken. Und gleich dieser erste Stopp war dann auch schon eines der Highlights des Tages.
Viele weitere folgten – fast könnte man von einer ornithologischen Druckbetankung reden. Zoltan zeigte uns einige Nasswiesen, die leider durch die Dürre der letzten Jahre nicht so viel Wasser wie in den Jahren zuvor hatte. Die Fülle an Vögeln, die wir gezeigt bekamen, erschlug uns regelrecht.

Adlerbussard, Wiesenweihe, Rohrweihe, Kraniche, Löffler, Purpurreiher, Kiebitz und Brachvogel sind nur einige Beispiele. Daneben bekamen wir auch viel über die Flora, die Landschaft, die Kultur und den Rest der Fauna erklärt.

Ungarn – Anreise durch Österreich

Endlich war es soweit, die Reise nach Ungarn startete. Der dritte Versuch sollte dann endlich erfolgreich werden.

Samstags fuhren wir recht spät am Tag los. Deshalb übernachteten wir Abends in Passau. Von Passau aus ging es früh morgens dann weiter nach Osten.

Nationalpark Donau-Auen

Seit Jahren wollte ich unbedingt schon einmal in den Nationalpark Donau-Auen, der unter anderem wegen der Orchideenpracht bekannt ist. Deshalb war der Park der erste Stopp der Reise. Ich war absolut nicht enttäuscht. Ich war komplett erschlagen von den Massen von kleinem Knabenkraut und Brand-Knabenkraut. Natürlich gab es auch knospenden Dingel und aufblühendes Helm-Knabenkraut. Beim zweiten Besuch auf dem Rückweg wurde die Vielfalt dann noch überboten, aber das schildere ich später.

Leider hält der Nationalparkstatus die Leute nicht davon ab, die Wiesen zu betreten und sogar Sträuße der prachtvollen Pflanzen zu pflücken. Das ist halt der Nachteil der Stadtnähe.

Neusiedler See

Weiter ging die Reise nach Süden. Wir machten für zwei Nächte Station in Illmitz am Neusiedler See. Auch dort war eine große Anzahl von kleinem Knabenkraut und Spinnen-Ragwurz zu finden. Das eigentliche Highlight der Zwischenstation sollten aber die Vögel sein. Das gestaltete sich schwieriger als erwartet. Die zahlreichen flachen Seen waren schon komplett trocken und der See hatte eine maximale Tiefe von 1,30m. Bei meinem ersten Besuch im Hochsommer 1982 war der See 1,80m tief und die meisten Lacken und Seen in der Umgebung hatten noch Wasser. Dennoch gelangen uns viele spannende Sichtungen. Leider waren durch die große Hitze die Bedingungen für gute Fotos nicht gegeben. Besonders bei den Trappen war das Flimmern so stark, dass von mir keine brauchbaren Fotos zustande kamen.

Außerdem wurde mir bei dem Urlaub noch einmal bewusst, dass wirklich gute Vogelfotos in Europa fast nur aus Verstecken gelingen können.

Den eisernen Vorhang, den es 1982 am Einser Kanal noch gab, überschritt ich einfach mit einer Brücke. Was für eine tolle Idee Europa, allen Missklängen zum Trotz, doch sein kann.