Kanada und USA: Vom königlichen Berg zu den großen Gärten

Nach langer Planung war es endlich so weit: der Urlaub in den Osten Amerikas sollte losgehen. Der Abflugtag startete allerdings mit großer Aufregung: Meine Mutter hatte Medikamente zu hause vergessen.
Das fiel ihr leider erst eine halbe Stunde bevor das Taxi da sein sollte auf. Also raste ich noch einmal zu ihrer Wohnung, schnappte die Medis und raste zurück, um gerade noch rechtzeitig für das Taxi da zu sein.
Der Flug verlief ereignislos und ruhig. Die Einreise nach Kanada war dann aber erwartungsgemäß anstrengend. Immerhin war das Gepäck da und unser Auto haben wir auch bekommen. Das Abenteuer konnte also in Montreal beginnen.

Nach dem Einchecken im eher schlechten, aber dafür wenigstens teuren Motel, fuhren wir nochmal in die Altstadt, um etwas zu essen. Zwar kam ich mit dem Schulfranzösisch eher schlecht als recht klar, aber trotzdem fanden wir ein wirklich gutes Restaurant. Die Preise für Parken und Essen waren einigermaßen schockierend. Es ist also nicht nur bei uns irre teuer. Dafür war das Essen wirklich sehr lecker.
Am nächsten Morgen schauten wir uns früh morgens den Mont Royal an. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Irgendwie hatte ich nicht erwartet, dass Montreal eine solch moderne Skyline hat.
Anschließend fuhren wir zum Olympiagelände. Leider konnte man das Stadion nicht betreten und auch der Turm war gesperrt, so blieb uns nur ein Spaziergang durch die Schwimmhalle und das übrige Gelände.
Verena wollte dann unbedingt in einen Spieleladen (Abyss) für Rollen- und Brettspiele und was soll man sagen: das war mit Leichtigkeit der Höhepunkt in Montreal. So einen geilen Laden habe ich noch nie gesehen. Ein absolutes Nerd-Paradies. Alles an Spielen gab es dort, sogar ein Restaurant für hungrige Spieler… und dann gingen wir in den Keller. Dort wurde auf großer Fläche an vielen Tischen Tabletop-Spiele gespielt. Es hat uns absolut geflasht.

Nachmittags fuhren wir weiter in Richtung Quebec. Quebec fühlt sich älter als Montreal an, es ist auch viel kleiner und beschaulicher. Nach einer Übernachtung fuhren wir in die Altstadt.
Mit einem Aufzug kann man von der Altstadt zur Oberstadt und dem eindrucksvollen Parlamentsgebäude von Quebec fahren. Wir blieben allerdings nicht besonders lang, sondern setzten nach einem ausgiebigen, sehr leckeren Frühstück die Fahrt nach Osten fort, denn wir wollten noch einen Zwischenstop am Wasserfall Chute de Montmercy machen und danach noch in den Parc national des Grands-Jardins. Der Kontrast zwischen diesen Stops könnte nicht größer sein: Die Wasserfälle sind eine Touristenfalle erster Güte, wo alles separat Eintritt kostet und das nicht wenig. Wir sind da dann nicht lange geblieben. Immerhin fand Verena hier die ersten Orchideen: Epipactis helleborine.
Im krassen Gegensatz dazu steht der Nationalpark. Der ist ein wirklich wahrer Garten: Ein borealer Wald, wie er im Buch steht mit viel Nadelholz, Flechten, Heidelbeeren in einer Landschaft zum Träumen. Leider war es sehr schattig und so unternahmen wir auch dort nur einen kleinen Spaziergang.

Unverhofft…

ich hatte ja schon davon gehört, dass sich manche Pflanzen nicht an Blütezeiten halten wollen und natürlich habe ich das auch selbst schon festgestellt. Auch hatte ich schon gehört, dass der Widerbart das gerne mal macht, aber selbst gesehen habe ich das noch nicht.
Als ich von einem Vereinskollegen hörte, dass nach Ende Juni jetzt Ende Oktober der Widerbart noch einmal blühen sollte, war ich Feuer und Flamme und bin tatsächlich zwei Tage später hin.
Und ich konnte mich auch nicht bremsen und konnte die Fotos nicht nach den Kanadafotos zeigen. Das musste jetzt einfach raus.
Hier mal ein Link zu einem alten Artikel, in dem ich dokumentiert habe, dass so etwas schonmal vorkommt.
Ich würde aber sagen: damit ist das Orchideenjahr jetzt aber wirklich vorbei. 🙂

Zurück aus Kanada

Die letzten 3 Wochen habe ich mit meiner Mutter und Verena eine Tour durch Kanada und die USA gemacht. Dabei sind etwa 7500 Fotos entstanden. Ich muss mich da jetzt erstmal durchquälen. Ich denke, das sind die Nachteile der digitalen Fotografie. Ich falle wieder zurück in Spray and Pray, anstatt gezielt zu fotografieren. Wie dem auch sei: bald gibt es Fotos! Keine Sorge!