Da wir reichlich nach Norden abgeschweift waren, war sämtliche Planung hinfällig und unsere Route hatte sich deutlich verlängert. Das eigentliche Ziel wäre New Orleans gewesen, das war aber jetzt durch den Umweg zeitlich nicht mehr möglich und darum fuhren wir in Richtung Mammoth Cave in Kentucky. Dieses Ziel war ursprünglich ganz am Ende des Roadtrips geplant.
Die Mammoth Cave ist die weitläufigste Höhle der Welt und man kann dort im Nationalpark auch sonst viel unternehmen, allerdings war das Wetter wirklich schlecht und so blieb es für uns bei einem Besuch der Höhle. Wir buchten zwei unterschiedliche Führungen in der Höhle. Verena wollte die Frozen Niagara Tour machen und ich wollte die Historic Tour machen.
Auf der Historic Tour bekommt man die Dimensionen der Höhle nähergebracht, man steigt viele Treppen und passiert eine recht klaustrophobische Stelle, die sogenannte „fat man’s misery“, bei der man etwa 50m seitwärts durch einen engen Tunnel geht.
Verena bekam im Gegensatz zu mir Tropfsteine und Höhlenbewohner (Cavecrickets und Salamander) zu sehen.
Nach dem Tag im Mammoth Cave Nationalpark, fuhren wir weiter in Richtung Südosten. Bis spät abends fuhren wir durch eine Mittelgebirgslandschaft, die mich an Deutschland erinnerte. Wir bezogen unser Quartier nördlich von Birmingham, Alabama.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter. Wir machten zwei Stopps in Georgia. Beim ersten wollten wir Schlauchpflanzen betrachten. Es war unendlich kompliziert, ein Permit für das Gebiet im Internet zu buchen. Letztendlich konnten wir nur für das ganze Jahr buchen und das war dann tatsächlich ein bisschen zu teuer für den kurzen Besuch. Aber der Name „Doerun Pitcherplant Bog“ war einfach sehr verführerisch. Etwas frustriert fuhren wir weiter und beschlossen einen zweiten Stopp am Reed Bingham State Park einzulegen. Das war viel einfacher und gleichzeitig auch ergiebiger.
Das Etappenziel lag allerdings in Crystal Springs Florida, einem wirklich schönen, ruhigen Ort im Norden Floridas, der für seine Manatees, die von den Einwohnern liebevoll „Floaty Potatoes“ genannt werden, bekannt ist. Damit hatten wir zumindest für die Hinreise unsere 20 Stunden Extratour wieder eingeholt. Leider gab es am nächsten Morgen ein Unwetter, so dass unsere gebuchte Bootstour wortwörtlich ins Wasser fiel.
Wir versuchten unser Glück danach noch am Manatee Viewing Center in Tampa an einem Kraftwerk. Wir sahen dort auch Seekühe, aber das Unwetter und das dadurch unruhige Wasser verhinderte gute Sichtungen und gute Fotos. Dennoch freuten wir uns sehr über unsere ersten Kartoffeln.