Der Frühling ist da

Endlich wird es wärmer, endlich fangen die Frühblüher an zu blühen, endlich werden die Vögel wieder aktiv. Die wenigen warme Tage taten echt gut.

Man kann wieder mehr unternehmen. Ich freue mich einfach. Die Zeit bis die Orchideen wieder blühen ist so wunderbar zu überbrücken.

Ich habe im März jetzt keine spektakulären Touren gemacht, ein paar Fotos mag ich trotzdem zeigen.

2022 in Bildern

2022 war ein komisches Jahr, was Fotos anbelangt. Technisch habe ich große Sprünge gemacht, das ist sicher auf die Z9 zurückzuführen, die hier im Februar ankam. Das war übrigens ein großer Schock. Ich habe die Kamera im Februar bestellt und im Februar bekommen. Obwohl es angeblich irre lange Wartezeiten gab. Vermutlich hatte ich einfach Glück.
Ende April habe ich dann (mit einem guten Rabatt) dann das 800mm f/6.3 bestellt und das kam dann Ende Mai. Auch hier gab es lange Wartelisten und nochmal hatte ich Glück. Trotz Rabatts kam es sehr schnell. Ich könnte also nicht zufriedener sein. Allerdings habe ich mir das Fotografieren damit leichter vorgestellt. Es ist alles andere als einfach, Dinge im Sucher zu finden und natürlich ist eine Blende von 6.3 reichlich dunkel. Nicht zu vergessen, dass man bei der Brennweite Hitzeflimmern sehr gut sieht und man somit natürlich keine Chance mehr hat, wenn die Sonne den Boden erwärmt hat. Alles in allem reichlich nischig die Linse, aber es ist trotzdem schon geil. Wenn die Bedingungen passen, dann liefert das Teil auch ordentlich
Gefühlt bin ich auch wieder mehr rumgekommen. Habe auch viele Erkenntnisse gesammelt, was ich noch will und was ich nicht mehr will. Vermisst habe ich ein bisschen die Touren in die Alpen, da kann ich ja nie genug bekommen und zwei kurze Besuche in der Schweiz ohne Bergtouren reichen einfach nicht. 😉

Hier meine Lieblingsbilder des Jahres:

Januar

Im Januar war ich viel in Wiesbaden unterwegs. Ich mag am liebsten dieses Foto eines Kleibers mit einer Wanze. Vielleicht das Beste des Jahres.

Februar

Im Februar habe ich mit den Hasen und Eulen die Kamera eingeweiht. Vielleicht sind die Eulenfotos besser, aber ich habe so viele Eulen fotografiert…

März

Im März fängt der Frühling an. So oft ich kann bin ich dann in den Blumen. Mein Favorit: Leberblümchen

April

Die Schwarzmilane waren im April sehr aktiv und ich mag die Vögel sehr. Dieser kam sehr nah. Eigentlich hätte man genau so gut Italienbilder nehmen können…

Mai

Im Mai waren wir in Ungarn. Auf dem Weg hielten wir am Neusiedler See. Es sind auf dem Trip tausende Fotos entstanden, aber ich mochte die Lichtstimmung hier.

Juni

Endlich meine ersten Fotos von Hirschkäfermännchen. Was für tolle Tiere. Wie froh mich das gemacht hat. Der Hinweis kam von Daniel, der in den Staaten weilte. Stellt sich immer die Frage: wie macht der das? 😀

Juli

Der Juli war nicht sehr ereignisreich, was Fotos anbelangt. Immerhin ein Neuntöterweibchen… nach Ungarn irgendwie auch nichts so besonderes mehr.

August

Im August gab es das wahnsinnige Erlebnis mit den Eulen. Auch hier kam der Tip über Daniel von seiner Frau. Danke dafür!

September

Im September waren wir in Wyoming. Wieder tausende Fotos, sehr viele technisch sehr gute Fotos. Ich hab da echt Schwierigkeiten, was rauszusuchen. Es sticht für mich nichts so total raus.

Oktober

Oktober ist Pilzzeit und die Blattfärbung fängt an. Trotzdem hier ein Waldkauz. Es war einfach wenig los.

November

Der November war fotografisch nicht extrem ergiebig. Aber ein Bekannter lud uns ein, die Waldohreule vom Wohnzimmerfenster zu fotografieren. Irgendwie echt geil. Tja… und wir waren am Lac du Der… der schönste Urlaub des Jahres.

Dezember

Im Dezember habe ich fast verzweifelt nach Motiven gesucht, immerhin habe ich diese Dommel erwischt. Lang nach Sonnenuntergang. 1/30 belichtet bei 800mm. Ja, das geht. Klar, bei den Rehen war ich auch. Licht hatte ich auch nicht.

Die nicht ganz so guten Fotos

Resterampe 2.0

Dieses Jahr will ich, etwas notgedrungen, den Jahresrückblick anders gestalten. Tatsächlich habe ich dieses Jahr sehr viel fotografiert, aber hier nur sehr wenig gezeigt. Ich fand, dass die Fotos nicht besonders viel hergaben, außerdem war ich dieses Jahr sehr im Stress. Dies ist also sowas, wie die übliche Resterampe, eine Resterampe 2.0.

Winter

Im Winter habe ich zum Großteil Vögel fotografiert. Dabei passierte mir auch das Missgeschick mit meinen fehlgeschlagenen Rohrdommelfotos. Ich habe zu diesem Zeitpunkt auch viele gute Rohrdommelfotos gemacht, aber schlussendlich hat mich das motiviert, doch eine Z9 zu kaufen. Was soll man sagen: Vogelfotos sind noch immer nicht geschenkt und es kommt immer noch zum Großteil auf Licht, „gewusst wo“ und Können an. Die Kamera macht gar nicht so viel aus. Tatsächlich kommt aber eine sehr frustrierende, langwierige Arbeit dazu, nämlich das Aussortieren. Die Anzahl der Brauchbaren Fotos ist sonst einfach zu hoch.
Der Winter ist für mich zu Ende, wenn Märzenbecher und Leberblümchen erscheinen und das waren dann auch die letzten Fotos des Winters – dafür braucht man dann keine Z9.

Frühling

Im Frühjahr standen für mich, wie jedes Jahr, die Frühblüher im Fokus. Ich unternahm zahlreiche Ausflüge in den Wald und auf die Wiesen. Ich schwanke dabei immer zwischen Freude über die Blütenpracht und Frust über den Umgang mit der Natur. Auf den Spaziergängen freute ich mich auch besonders über die Tiere, wie zum Beispiel die Teichmolche.
Das absolute Highlight des Frühjahrs war natürlich mein Fund eines reinweißen Brand-Knabenkrauts. Das ist extrem selten und war für mich ein erstes Mal.
Neben dem Urlaub in Ungarn war ich im April auch mit meiner Mutter in Assisi. Auch dort habe ich fotografiert, aber komischerweise fand ich das nicht zeigenswert, obwohl der Ort wunderschön ist. Ich weiß nicht, wie das kommt, aber ich hole das hiermit zumindest ein bisschen nach 😀

Sommer

Der Sommer brachte wieder entsetzliche Hitze und Dürre. Tatsächlich habe ich im Sommer weniger fotografiert als sonst. Mir fehlte ein wenig die Motivation (das Thema des Jahres, wie ich fürchte). Für die Orchideen war der Sommer nicht gut, ein paar Fotos habe ich aber dennoch gemacht.

Herbst

Im Herbst habe ich, abgesehen vom Urlaub in den USA und dem Ausflug nach Frankreich mit Verena, nicht so irre viel fotografiert, aber es sind ein paar schöne Fotos der Eulen entstanden.
Pilze sind auch immer dabei im Herbst und der Langendellschlag ist mittlerweile zu einem regelmäßigen Abendspaziergangziel geworden. Dort gab es wieder Massen von Pilzen, die wie Porzellan anmuteten (wohl Buchen-Schleimrübling). Der Wald um Wiesbaden ist generell einfach wunderbar. Oft weiß ich das gar nicht zu würdigen.
Nicht zu vergessen: Zum ersten Mal habe ich einen Stachelbart im Taunus entdeckt, auch das hat mich sehr gefreut.

Ich werde versuchen, im nächsten Jahr wieder regelmäßiger hier zu schreiben, damit nicht so viele Fotos auflaufen.

Bildverbesserung mit AI

Seit einiger Zeit benutze ich Tools, die mithilfe künstlicher Intelligenz bei meinen Fotos Rauschen vermindern und Schärfe hinzufügen sollen.

D850

Insbesondere bei der Nikon D850 brachte das einen erheblichen Qualitätsgewinn. Ich möchte hier einmal die Ergebnisse einer manuellen Bearbeitung und einer automatischen Bildverbesserung mit KI gegenüberstellen.

Z9

Leider sind die Ergebnisse mit meiner neuen Z9 nicht annähernd so gut. Die Ergebnisse wirken meist wächsern und ähneln sehr den entrauschten Bildern von früher. So ganz erklären kann ich mir das nicht, aber vermutlich müssen hier die Daten besser werden, bzw. die neuronalen Netze neu trainiert werden. Vielleicht fehlt den Entwicklern schlicht die Hardware, um das zu erreichen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich das ziemlich geärgert hat, denn für die Benutzung der Software (DXO-PureRAW) mit der Z9 war ein teures Update auf die Version 2 nötig. Hier gehe ich momentan wieder den alten Weg und versuche lang zu belichten, was natürlich dank der guten Stabilisierung (Sensor und Objektiv) auch möglich ist. Zumindest bei so geduldigen Motiven wie dem Waldkauz.

Ich bin erstaunt, was mit solcher Software möglich ist. Sogar mit früher völlig unbrauchbaren ISO-Einstellungen werden noch gute Ergebnisse erzielt.

Dazu: die Fotoserien sind an unterschiedlichen Tagen entstanden und deshalb kann man D850 mit Z9 schlecht vergleichen. Aber die beiden Kameras legen ein ähnliches Rauschverhalten an den Tag. Meiner Meinung nach vielleicht sogar mit einem hauchdünnen Vorteil für die D850.